Das golden Zeitalter Karls IV.
Im Jahre 1306 wurde Johann von Luxemburg zum König von Böhmen gewählt, vor allem dank seiner Heirat mit einer Prinzessin der Přemysliden und der Tatsache, dass er der Sohn von Heinrich VII., dem Heiligen Römischen Kaiser war. Er war selten in Prag aufzufinden, war aber trotzdem nach seinem Tod eine legendäre Figur. Dies liegt daran, dass er – obwohl er fast blind war – gemeinsam mit den Franzosen im Jahre 1346 in der Schlacht von Crécy bis zum Tode kämpfte.
Gemeinsam mit Johann kämpfte Karl (Geburtsname Václav) – ein Mann, der später einer der berühmtesten Führer Böhmens werden sollte. Nachdem er zum König gewählt worden war, wurde er auch zum Heiligen Römischen Kaiser gewählt, und er machte Prag zu seiner Reichshauptstadt. Er hob den Status von Prag zu dem eines Erzbistums an. Er begann mit dem Bau einer Kathedrale in der Stadt, die St.-Veits-Dom genannt wurde. Zur gleichen Zeit gründete er die erste Universität in Mitteleuropa, die den Namen Karlsuniversität erhielt. Zu seinen weiteren Erfolgen zählt die Gründung der Neustadt, sowie das Gebäude der Burg Karlstein (konstruiert, um die Kronjuwelen aufzubewahren) und er baute auch Vyšehrad und einen Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen wieder auf.
Im Jahre 1378 starb Karl und alles begann zu zerfallen. Sein Nachfolger wurde sein Sohn, Wenzel IV., und der war ein schlechter Herrscher. Er ließ den Anstieg sozialer und religiöser Spannungen zu, was dazu führte, dass Prag sowohl in finanzieller als auch in kultureller Hinsicht zu leiden hatte. Außerdem ermöglichte er den Aufstieg des tschechischen Predigers Jan Hus.